19.10.09

Pakistan: Was bringen die Feldzüge gegen die Taliban?

Die pakistanische Armee startete eine Großoffensive gegen die Taliban, nachdem vor wenigen Tagen das Hauptquartier der Armee von Aufständischen zeitweise überwältigt wurde und sich die Sorgen mehren, dass Pakistans Atomwaffen in islamistische Hände geraten. Der "Erfolg" militärischer Schläge gegen die Taliban ist äußerst zweifelhaft und wird den Konflikt wahrscheinlich eher verschärfen. 100.000 Menschen seien auf der Flucht aus dem Kampfgebiet. Solche Zahlen sind unzuverlässig und beschreiben das Desaster nicht. Dass es um die Atomwaffensicherung gehe, ist ebenfalls unsinnig, denn dieser Gefahr wäre zuverlässiger beizukommen, indem Pakistan seine Atomwaffen abschafft. Richtige Außenpolitik wäre es, wenn z.B. die deutsche Regierung Indien zu einer Garantieerklärung drängen würde, unter keinen Umständen ein atomwaffenloses Pakistan mit Atomwaffen anzugreifen. Markus Rabanus >> Diskussionen

8.10.09

Pekings Schulterschluss mit Nordkorea

Unter dem Titel "China würdigt Position Nordkoreas in der Nuklearfrage auf der Koreanischen Halbinsel" veröffentlicht die staatliche http://german.china.org.cn folgenden Wortlaut: "Der Sprecher des chinesischen Außenministeriums Ma Chaoxu sagte am Dienstag, die chinesische Regierung begrüße die Position Nordkoreas, weiter an der Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und den multilateralen Gesprächen einschließlich der Sechs-Parteien-Gespräche festzuhalten.
Weiter sagte er, die Denuklearisierung der koreanischen Halbinsel und die Wahrung des Friedens und der Stabilität in Nordostasien seien der Konsens aller Seiten. Darum sollten sich die einschlägigen Seiten weiter bemühen."

KOMMENTAR
Trotz nordkoreanischer Atomwaffenentwicklung, Atomwaffentests und Atomkriegsdrohungen von "Denuklearisierung" zu sprechen, schließt seriöse "Sechsergespräche" mit Nordkorea aus, solange nicht das Verhältnis zwischen Washington und Peking geklärt ist.
Sollte sich die chinesische Führung an den us-amerikanischen Kernwaffen in der Region stören, dann sollte das direkt verhandelt und nicht über den Nebenschauplatz des geteilten Korea ausgetragen werden, denn dieser Nebenschauplatz wäre dafür ein zu heißes Pflaster.
Die deutsche Außenpolitik sollte dieses Problem erkennen und Peking und Washington zu bilateralen Verhandlungen auffordern.
-Markus Rabanus- >> Diskussion

6.10.09

Taliban bekennen sich zu Anschlag in Islamabad

Islamabad (Pakistan), 06.10.2009 wikinews – Die radikal-islamische Terrororganisation der Taliban übernahm heute die Verantwortung für den gestrigen Terroranschlag auf das Büro des Welternährungsprogramms der UNO (WFP) in der pakistanischen Hauptstadt Islamabad. Bei dem Selbstmordattentat waren gestern fünf Menschen getötet worden. Gegenüber der Nachrichtenagentur Associated Press erklärte Taliban-Sprecher Azam Tariq, die Arbeit der Hilfsorganisationen sei „nicht im Interesse der Muslime“. Er kündigte weitere Anschläge auf UNO-Einrichtungen an. Er fügte hinzu: „Wir beobachten ihre Aktivitäten. Sie sind Ungläubige.“ Lediglich muslimische Hilfsorganisationen würden nicht angegriffen. Als weitere Anschlagsziele nannte der Taliban-Sprecher die pakistanischen Sicherheitskräfte, Regierungsgebäude sowie US-amerikanische Einrichtungen.

Der pakistanische Innenminister Rehman Malik hatte nach dem gestrigen Anschlag erklärt, es handele sich bei dem Attentat möglicherweise um einen Racheakt für die Tötung des Talibanführers Baitullah Mehsud, der durch einen US-Luftangriff am 5. August ums Leben gekommen war. Medienangaben zufolge sollen in Pakistan in den letzten zwei Jahren insgesamt mehr als 2.100 Menschen durch Terrorakte getötet worden sein. Die mehr als 300 Anschläge sollen zum überwiegenden Teil auf das Konto der Taliban gehen.

Nach dem Anschlag auf das WFP-Büro in Islamabad erklärte die UNO gestern, alle Außenstellen der Vereinten Nationen in Pakistan würden bis auf Weiteres geschlossen.

Einem Selbstmordattentäter war es gestern gelungen, mit sieben bis acht Kilogramm Sprengstoff am Körper in das streng bewachte UN-Gebäude einzudringen, wo er sich dann in der Lobby des Gebäudes in die Luft sprengte. Das Büro des Welternährungsprogramms beschäftigt hier 70 Angestellte. Einem Polizeisprecher zufolge war der Attentäter zwischen 22 und 25 Jahre alt.